Bericht vom 21. Juni 2023:
Wir freuen uns über alle Geflüchteten, die es nach Deutschland geschafft haben!

Infostand des Bündnis gegen AbschiebelagerMomentan scheinen viele Geflüchtete aus Syrien in Regensburg anzukommen. Zur Kundgebung heute kommen einige von ihnen. Manche haben Fingerabdrücke in anderen Ländern, manche können hier gleich ins Verfahren einsteigen.

Der Sommer nimmt langsam Fahrt auf, so dass es um das altbekannte Thema Hitze in den Containern geht. Die, die dort untergebracht sind, klagen dass es kaum auszuhalten ist, dass sie erst früh um 5 und auch nur kurz schlafen können. Wurden die Container im letzten Sommer noch für die Quarantäne der Neuangekommenen genutzt (also jeweils für kurze Zeit), so sind sie jetzt wie früher auch mit bis zu 4 Personen pro Zimmer voll. Das macht es bekanntlich noch heißer.

Auch wenn es schon aus dem öffentlichen Gedächtnis gerutscht zu sein scheint, beschäftigen wir als BgA uns noch mit dem dramatischen Schiffsunglück, bei dem mindestens 500 Geflüchtete vor Pylos ertrunken sind. Auch wenn die Öffentlichkeit die Nachrichten über die 5 reichen Menschen, die sich selbstgewählt auf ein „Abenteuer“ zum Titanic Wrack begeben haben, interessanter findet. Der Untergang des Schiffes war die größte Katastrophe im Mittelmeer seit langem. Küstenwache und Marine kannten den Zustand des überfüllten Schiffes und blieben mindestens 15 Stunden untätig – allein das kommt Mord gleich. Jetzt steht aber sogar der Vorwurf eines Pushback durch die Küstenwache als Auslöser für das Kentern im Raum. Alle Überlebenden, die unabhängig voneinander dazu befragt wurden, haben davon berichtet. Wir halten es für äußerst wichtig, dass ihnen geglaubt wird. Das entspricht dem Prinzip, nach dem wir als BgA arbeiten: Die Betroffenen anhören und sie ggf. unterstützen, so dass ihre Stimmen gehört werden. Wir finden es sehr gut, dass Pro Asyl sich dieser Aufgabe stellt und alles dafür tun möchte, dass das Sterbenlassen durch die griechische Küstenwache zur Anklage kommt.

Deshalb teilen wir hier ihren Aufruf, in dem sie zur Unterstützung dafür aufrufen:

„Es braucht eine unabhängige, internationale Untersuchung. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden! So wie nach dem Unglück vor Farmakonisi 2014: Acht lange Jahre haben wir gemeinsam mit Überlebenden und Familien der Toten gekämpft und dafür gesorgt, dass Griechenland vom Menschenrechtsgerichtshof verurteilt wurde. Dieser Kampf braucht aber nicht nur einen langen Atem – er kostet auch viel Geld. Daher bitte ich Euch heute um Spenden für unseren Einsatz. Wir müssen die Menschenrechte verteidigen. Gerade jetzt, gerade an Europas Außengrenzen!“ (Aufruf von Karl Kopp am 23.06.23: https://www.die-stadtredaktion.de/2023/06/rubriken/gesellschaft/pro-asyl-dass-das-sterbenlassen-durch-griechische-kuestenwache-zur-anklage-kommt/

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