Programm von Recht auf Stadt

Logo von Recht auf Stadt - RegensburgDas Wort „Programm“ ist schon mal grundfalsch. Es soll kein autoritärer Marschplan vorgestellt werden, der Stück für Stück abgearbeitet werden muss, sondern eine Methode. Alles Konkrete sind lediglich Eckpunkte für die Diskussion. Sie sollen grob markieren, wohin die Reise vermutlich gehen müsste, damit wir bekommen, was wir wollen: Ein gutes Leben. Und schon wieder ist das falsch: Wir wollen kein „gutes Leben“, sondern ein „gutes Leben für alle“. Das ist der entscheidende Unterschied.

Unser „Programm“ ist in acht Themenfelder unterteilt, die wir als besonders wichtig für die Beschreibung einer Stadt erachten. Es gibt keine Themenhierarchie, denn die Veränderung in einem Bereich würde automatisch zu weitreichenden Änderungen in anderen führen. Das heißt, es ist fast egal, wo wir ansetzen. Es scheint uns aber nicht egal, immer ein klares Bewusstsein für tatsächliche Lösungen zu haben, damit wir keinem blinden Aktionismus verfallen. Es ist wichtig, für mehr Sozialwohnungen und gegen Ferienwohnungen zu kämpfen, aber eine tatsächliche Lösung für das Wohnungsproblem sind weitere Sozialwohnungen und weniger Ferienwohnungen noch lange nicht.

Unsere Vorschläge beziehen sich immer auf Regensburg, auf die Kommune, in der wir leben. Wir wollen nicht abstrakt irgendwo im nirgendwo etwas umsetzen, sondern ganz konkret in unserem unmittelbaren Umfeld. Aber natürlich nicht im Sinne von „Regensburg first“, sondern im Sinne allgemeiner Solidarität zwischen allen Menschen. Kommunal und Global! National ist für den Arsch!


Inhalt

  • Verwaltung
    • Konsensbasierte Rätedemokratie > Community Organizing
  • Daseinsvorsorge
    • Allmende Regensburg > Betriebsübernahmen durch Beschäftigte
  • Zusammenleben
    • Allgemeine Menschenrechte > Solidarische Stadt Regensburg
  • Kultur
    • 4-in-1-Perspektive > Verkürzung der Arbeitszeit auf 4 Stunden
  • Mobilität
    • Barrierefreiheit > Nulltarif und Stadt der kurzen Wege
  • Wohnen
    • Besitz statt Eigentum > Anstalten öffentlichen Rechts
  • Umwelt
    • Degrowth > Makro statt Mikro
  • Wirtschaft
    • Bedarf statt Gewinn > Basisdemokratische Planung

Verwaltung

Konsensbasierte Rätedemokratie > Community Organizing

Mit Verwaltung meinen wir die Organisierung aller Bereiche des menschlichen Lebens.

Wunsch

  • Alle Menschen sollen über das, was sie selbst betrifft, maximales Mitentscheidungsrecht haben.

Aktuell

  • Kein Mitentscheidungsrecht, weder in der Wirtschaft noch in einer der sogenannten Gewalten „Legislative, Judikative, Exekutive“, außer alle paar Jahre die Auswahl aus vorselektierten Parteivertreter*innen, deren Wahlversprechen keinerlei Verbindlichkeit haben.

Lösung

  • Konsensbasierte Rätedemokratie: Basisgruppen von 15 bis 150 Menschen, Mitentscheidung von unten nach oben über an Basisentscheidungen gebundene Delegierte, Vetorecht statt Mehrheitsdiktatur.


Daseinsvorsorge

Allmende Regensburg > Betriebsübernahmen durch Beschäftigte

Unter Daseinsvorsorge verstehen wir nicht nur ein paar bestimmte, sondern alle für ein menschenwürdiges Leben notwendigen Güter und Dienstleistungen.

Wunsch

  • Alle Menschen sollen bekommen, was sie für ein gutes Leben brauchen.

Aktuell

  • Reiche beanspruchen den Großteil an Gütern und Dienstleistungen. Armen bleibt oft nicht einmal das Nötigste.

Lösung

  • Reichtum wird abgeschafft. Die Güter und Dienstleistungen der Welt werden nicht mehr nach Kriterien des Profits produziert und verteilt, sondern nach dem Kriterium Bedarf. Da es genügend Ressourcen und Arbeitskraft auf der Welt gibt, ist bei gerechter, vernünftiger Produktion und Verteilung für das Wohl aller gesorgt.


Zusammenleben

Allgemeine Menschenrechte > Solidarische Stadt Regensburg

Eine Gesellschaft ist die Beziehungen aller Menschen zueinander auf der Grundlage der gegebenen Verhältnisse. Die gegebenen Verhältnisse bestimmen über die Rechte von Individuen innerhalb einer Gesellschaft.

Wunsch

  • Alle Menschen sollen alle Rechte haben. Niemensch soll mehr Rechte haben als andere.

Aktuell

  • Menschen, die aufgrund der aktuellen Verhältnisse mächtiger sind als andere, können sich nahezu alles erlauben. Sie müssen sich nicht an die Menschenrechte halten und können die Menschenrechte anderer beschneiden, sogar deren Menschenrecht auf Leben.

Lösung

  • Macht wird abgeschafft. Keine Einzelperson darf über andere bestimmen. Alle Menschen, die an einem Ort leben, haben vom ersten Augenblick an alle Mitentscheidungsrechte und selbstverständlich uneingeschränkt alle Menschenrechte, insbesondere das Menschenrecht auf umfassende Daseinsvorsorge.


Kultur

4-in-1-Perspektive > Verkürzung der Arbeitszeit auf 4 Stunden

Kultur ist die Natur der Menschen und beinhaltet alles, was uns Menschen zu Menschen macht: Bildung, Sprache, Philosophie, Tradition, Musik, Literatur, Wissenschaft, Kleidung, Essen, Spiele, Sport und tausend andere Dinge, die wir Menschen über die Jahrtausende hinweg für uns Menschen kultivierten.

Wunsch

  • Alle Menschen sollen Kultur genießen und jede Form von Kultur ausüben können.

Aktuell

  • Kultur zu genießen oder auszuüben, können sich nur Menschen mit entsprechendem finanziellem Background leisten. Ohne diesen haben Menschen lediglich die Wahl, auf Kulturgenuss zu verzichten oder ihr Kulturschaffen auf Kommerz auszurichten und damit zu entwerten. Denn für Kultur fern der kapitalistischen Profitwirtschaft gibt es so gut wie keine öffentlichen Strukturen.

Lösung

  • Zum einen wird die Arbeitszeit soweit reduziert, dass alle Menschen Zeit für Kulturelles haben. Wenn kein kapitalistischer Schnickschnack mehr hergestellt wird, reichen 4 Stunden am Tag völlig. Zum anderen werden alle erforderlichen Mittel für kulturelle Betätigungen im Rahmen der Daseinsvorsorge allen als Gemeingut zur Verfügung gestellt.


Mobilität

Barrierefreiheit > Nulltarif und Stadt der kurzen Wege

Unter Mobilität verstehen wir nicht den Luxus, jederzeit an jeden Ort der Welt reisen zu können. Unter Mobilität verstehen wir Barrierefreiheit. Unter Mobilität verstehen wir, keine Lebenszeit mit Umwegen, Warten oder erzwungener Mobilität vergeuden zu müssen.

Wunsch

  • Alle sollen im Alltag jederzeit und ungehindert und so einfach wie möglich dorthin gelangen können, wohin sie möchten. Gleichzeitig sollen alle Dinge des täglichen Bedarfs fußläufig erreichbar sein.

Aktuell

  • Autofahrende stehen im Stau. Parkende Autos verstopfen die Städte. Autos sind für sich und andere eine Barriere. Was für ein Irrsinn! Wer sich kein Busticket leisten kann, muss entweder auf sein Recht auf Mobilität verzichten oder riskiert beim Fahren ohne Fahrschein Knast. Was für ein Irrsinn! Rollstuhlfahrende werden immer noch von unzähligen Barrieren in ihrer Mobilität eingeschränkt. Und dies, obwohl es vielfach einen Zwang zur Mobilität gibt. Behörden und Dinge des täglichen Bedarfs sind ohne Verkehrsmittel oder barrierefrei oft nicht zu erreichen. Was für eine Irrsinn!

Lösung

  • Kostenlose Mobilität, Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs und eine Stadt der kurzen Wege. Desweiteren: Takt vor Tempo. Einrichtung eines 10-Minuten-Takts im öffentlichen Nahverkehr und Stundentakts im Fernverkehr. Nachtzüge. Desweiteren: Jeder Ort muss mit einem Rollstuhl erreichbar sein. Desweiteren: Primärziel ist nicht der Ausbau von Mobilität, sondern der Abbau der Notwendigkeit von unerwünschter, zeitraubender Mobilität.

Konkret

(in Arbeit)

Übergang

(in Arbeit)


Wohnen:

Besitz statt Eigentum > Anstalten öffentlichen Rechts

  • Wohnen ist nicht nur ein Dach über dem Kopf. Wohnen ist mehr. Nur wenn ich mich frei in Ruhe und Sicherheit entfalten kann, dann wohne ich. Ohne einer adäquaten Wohnung wird ein Mensch schlicht an seinem Menschsein gehindert.

Wunsch

  • Alle Menschen sollen ein menschenwürdiges, sicheres Zuhause haben.

Aktuell

  • Bei vielen ist die Wohnsituation katastrophal. Sie müssen oft wesentlich mehr zahlen, als sie sich leisten können, sind gezwungen, in unerträglichen Wohnverhältnissen auszuharren oder rutschen in die Obdachlosigkeit. Und dies in einer Gesellschaft, in der es genügend Wohnraum für alle gibt.

Lösung

  • Eigentum wird enteignet. Dadurch hat niemensch die Möglichkeit, Wohnraum leer stehen zu lassen oder das Grundbedürfnis auf Wohnen zu missbrauchen. Es gibt nur noch Besitz, das heißt, es gibt nur noch Wohnraum, der selbst bewohnt wird. Boden und Immobilien werden gemeinschaftlich verwaltet, entwickelt und nach Bedarf verteilt.

Konkret

(in Arbeit)

Übergang

(in Arbeit)


Umwelt:

Degrowth > Makro statt Mikro

  • Auch wenn Umwelt dem Wortsinn nach alles sein kann, was uns umgibt, auch Müll, Straßen und Beton, wird im Allgemeinen die uns umgebende Natur damit bezeichnet, aus der wir alles beziehen, was wir für unsere physische und psychische Existenz benötigen.

Wunsch

  • Wir wollen eine intakte Umwelt, die Tiere und Menschen glücklich macht.

Aktuell

  • Eine weithin zerstörte, tote Umwelt als Folge einer vollkommen verblödeten Wirtschaft, deren einziges Ziel ist, aus eingesetztem Kapital mehr Kapital zu machen, sprich mehr Waren und Zeugs zu verkaufen, die immer kürzer halten, damit noch mehr Waren und Zeugs verkauft werden kann. Der daraus resultierende Natur- und Ressourcenfraß wird Wirtschaftswachstum genannt.

Lösung

  • Sofortiges Verbot jeglichen Wirtschaftswachstums. Transformierung und Rückbau von Wirtschaftswachstum hin zu einer bedarfsdeckenden Kreislaufwirtschaft und Nullemission. Selbstversorgung, Qualität und Vielfalt, statt Massenproduktion, Ramsch und Einfalt.

Konkret

(in Arbeit)

Übergang

(in Arbeit)


Wirtschaft

Bedarf statt Gewinn > Basisdemokratische Planung

  • Wirtschaft kommt von „bewirten“, das heißt, alle mit all dem zu versorgen, was sie brauchen.

Wunsch

  • Es soll nirgends und nie wieder Not herrschen.

Aktuell

  • Das perfekte Chaos. Überall gibt es entweder zuviel oder zuwenig, nie jedoch eine nachhaltige, vernünftige Versorgung aller. Im Gegenteil, unser Verteilungssystem funktioniert nach dem Prinzip, wer schon viel hat, bekommt noch mehr, wer nichts hat, noch weniger. Der pure Wahnsinn. Um sich Konkurrenzvorteile zu verschaffen, ist vorhandenes Wissen ein Geschäftsgeheimnis. Patente verhindern die Anwendung der bestmöglichsten, ressourcenschonendsten Technik. Der pure Wahnsinn. Das Grundprinzip ist Ausbeutung, Ausbeutung des Menschen als Arbeitskraft, Ausbeutung der Natur als Ressource. Umso höher die Ausbeutungsrate, umso höher die Gewinne, desto schlechter allerdings für die ausgebeutete Allgemeinheit. Der pure Wahnsinn.

Lösung

  • Solidarische Ökonomie statt Konkurrenz, Planung statt Chaos und Verschwendung, Transparenz statt Geschäftsgeheimnis.

Konkret

(in Arbeit)

Übergang

(in Arbeit)