Videoumfrage:
Wie stehen Sie zu Gloria von Thurn und Taxis?

Die Mittelbayerische Zeitung befragte Regensburger*innen in einer Videoumfrage, wie Sie zu Frau Gloria von Thurn und Taxis stünden. Leider unterließ es die Journalistin Sophia Bösl, die Befragten mit Aussagen der Milliardärin zu konfrontieren. Letztendlich wird im MZ-Beitrag das Bild einer etwas schrulligen Tante gezeichnet, die halt so ist, wie sie ist. Ihre gefährlichen, rechtspopulistischen Aussagen bleiben unerwähnt. Um dies nachzuholen, befragte die Solidarische Stadt Regensburg die Bürger*innen selbst. Als Einstieg stellten wir jeweils die MZ-Frage und lasen dann den Passant*innen einige wenige Aussagen der Milliardärin vor.

Sind alle gegen die Milliardärin?

Sogar der völlig weichgespülte Beitrag der Mittelbayerischen Zeitung offenbart zumindest eines: Niemensch will sich hinter Frau Gloria von Thurn und Taxis stellen. Das zeigt aber ein falsches Bild, denn natürlich hat sie auch eingeschworene Fans, wie Kommentare auf unserer Homepage und in den meist antisozialen Medien zeigen. Um der Objektivitätspflicht Genüge zu tun, sei hier ein besonders engagiertes Beispiel dokumentiert. In Facebook-Kommentaren zu unserem Boykottaufruf bezeichnet er Flüchtende als “Invasoren” und stellt Missbrauchsopfer mit einem Schweine-Icon dar, die aus ihrem Loch gekrochen kämen, um Geld abzukassieren. Er, der sich selbst zur “Oberschicht” zählt, freue sich schon sehr auf die Festspiele. 

Facebook-Kommentar zu Gloria von Thurn und Taxis
Facebook-Kommentar zu Gloria von Thurn und TaxisFacebook-Kommentar zu Gloria von Thurn und Taxis

Kommentare

  1. Reni Kowar

    Wir haben Ihren Kommentar gelöscht. Primitive, rechtspopulistische Beleidigungen veröffentlichen wir nicht.

  2. Sophia Bösl

    Sehr geehrtes Bündnis,

    hier schreibt Sophia Bösl. In unserer Umfrage kamen insgesamt etwa acht oder neun Menschen zu Wort. Es war sehr schwer, überhaupt Passanten zu finden, die sich vor der Kamera zu Gloria von Thurn und Taxis äußern wollten. Ich vermute stark, dass es Ihnen auch so ging, da in Ihrem Video nur drei Menschen zu Wort kommen. Wir haben keine Äußerungen von Frau Thurn und Taxis vorgelesen, um nicht voreingenommen zu erscheinen. Wer sie kennt und in Regensburg lebt, der weiß um ihre politische Gesinnung. An den Antworten selbst haben wir nichts verändert. Zudem hatten nicht alle Menschen in unserem Video ein positives Bild von Gloria von Thurn und Taxis. Insofern stimme ich mit Ihrer Aussage, dass hier “ein Bild einer etwas schrulligen Tante gezeichnet wird”, nicht überein. Hier ein paar Zitate aus unserem Video: “Mir würden ansonsten noch andere Sachen einfallen. Da kann man mal sehen wozu Reichtum führt – das muss nicht immer zu etwas Gutem führen.”, “Begeistert bin ich nicht.” und “Ich mag sie nicht besonders gerne.” oder “Der Schwarze schnackselt gerne kann man nicht mehr/konnte man nie guten Gewissens sagen.” Natürlich gab es auch einige, die Gloria von Thurn und Taxis gut finden. Meine Aufgabe als Journalistin ist es, neutral zu bleiben. Insofern kann ich in einem Video nicht einseitig berichten. Ich finde es nicht gerecht, hier so zu tun, als ob ich bzw. wir hier ein Pro-Gloria von Thurn und Taxis-Video gedreht hätten…das lese ich nämlich in Ihrem Text deutlich heraus.
    Freundliche Grüße,

    Sophia Bösl

  3. Bündnis Solidarische Stadt Regensburg

    Sehr geehrte Frau Bösl,
    wenn Sie sich das Video aufmerksam angesehen hätten, müssten Sie bemerkt haben, dass es nicht nur 3 Menschen waren, sondern insgesamt 7. Diese wollten allerdings zum Teil nicht gefilmt werden und sprachen aus dem Off. Wir finden Ihre Aussage problematisch, wer Frau von Thurn und Taxis kenne, wüsste “um ihre politische Gesinnung”. Erstens: Warum nennen Sie das Kind nicht beim Namen und sprechen korrekt von rechter Gesinnung? Zweitens: Kaum jemensch hat auf der Straße Details parat. Teurer Weihnachtsmarkt und irgendwie problematische Aussagen ist alles, was üblicherweise mit der Milliardärin verbunden wird. Das kann genutzt werden, um oberflächliche, harmlose Antworten zu bekommen, wie ihr Video belegt. Das ist nicht “neutral”, wie Sie behaupten, sondern manipulativ. Unseres Erachtens ist das kein seriöser Journalismus. Wir dagegen lieferten den Passant*innen Details, die, wie Befragte sagten, sie regelrecht schockiert hätten. Aber dadurch hatten diesen eine Chance, fundiert und nicht Wischiwaschi zu antworten. Mit Verlaub: So geht Journalismus.

  4. Sophia Bösl

    Guten Tag,

    zunächst einmal nachträglich Danke für Ihre Belehrung „so geht Journalismus“.
    Offenbar waren ein Masterstudium und mein zweijähriges Volontariat nutzlos. Übrigens noch eine Bemerkung am Rande: Als „Journalist“ sollten Sie Ihre Texte auf Flüchtigkeitsfehler überprüfen.
    Dass Sie Passanten mit Ihrer Art der Fragestellung in Ihrem Sinne beeinflussen, ist aus dem Verhalten der Regensburger Dame mit ersichtlich. Sie äußerst sich zunächst eher neutral und dann verhalten negativ über Gloria wegen der überhöhten Preise bei deren Weihnachtsmarkt. Auf alle ihr vorgelegten Zitate von Gloria reagiert sie erwartungsgemäß negativ. Eine objektive Fragestellung wäre gewesen: „Kennen Sie öffentliche Aussagen von Gloria, und wie stehen Sie dazu?“
    In Ihrem Video ist keineswegs klar ersichtlich, dass es sich bei der Befragung um sieben Personen handelt. Dass mehrere Äußerungen aus dem Off kommen, ist bei flüchtiger Betrachtung nicht zu erkennen und hätte nach journalistischen Standards gekennzeichnet werden müssen, denn die Off-Sprecher könnten ja durchaus Ihrem Meinungsumfeld angehören! Eine repräsentative Umfrage erbringen weder Sie noch wir. In Ihrem Beitrag äußern sich alle Befragten (überwiegend junge Menschen, mutmaßlich einer höheren Bildungsschicht angehörig) durchgehend negativ über Gloria. Sie müssen aber davon ausgehen, dass die meisten Regensburger Frau T. indifferent und viele ihr in der Rechten Szene positiv gegenüber stehen.
    Unser Beitrag hatte nie einen politischen Anspruch, sondern diente in erster Linie dazu, Stimmungen aus der Stadt und Umgebung einzusammeln. Meine Privatmeinung darf bei all dem keine Rolle spielen. Zum Schluss noch eine kurze Anmerkung: Ihre Betonung von Gloria als „Milliardärin“ ist eine Verquickung von Status und Gesinnung. Nicht alle Milliardäre sind rechtslastig.
    Mit freundlichen Grüßen
    Sophia Bösl

  5. Bündnis Solidarische Stadt Regensburg

    Mit Verlaub, was für Quatsch Sie reden! Wenn ich den Passant*innen Aussagen von Frau Thurn und Taxis vorenthalte, ist es Ihrer Ansicht nach guter, weil “objektiver” Journalismus? Wenn ich diese aber mit Originalzitaten konfrontiere, dann schlechter, weil jetzt wissen die Menschen ja etwas über die Milliardärin und können sich entsprechend klar äußern?
    Im Übrigen: Eine Zeitung hat nicht nach dem Mainstream zu tanzen. Frau TuTs Aussagen sind gefährlich und extrem demokratiefeindlich. Selbst wenn 99 Prozent der Regensburger*innen ebenso rechtspopulistisch wie die Dame wären, muss eine Zeitung, müssen Sie als Journalistin klar für Demokratie und Menschenrechte Stellung beziehen und können nicht auf “unpolitisch” machen. Denn, das sollten Sie eigentlich als studierte Journalistin wissen, eine “unpolitische” Darstellung einer problematischen Person ist eine höchst politische. Es ist im Grunde PR. Die Person wird verharmlost, wodurch deren extreme Aussagen plötzlich weniger extrem erscheinen und gesellschaftsfähig werden.
    Es wird hohe Zeit, dass sich die Mittelbayerische ihrer Verantwortung bewusst wird und klare Kante zeigt. Sie dürfen dieser Person nicht weiter eine Plattform bieten. Nie wieder ekelerregendes MZ-Schlossfestspiele-TV! Nie wieder skandalös verniedlichende Klatschberichte über die gefährliche Rechtspopulistin. Nie wieder manipulative, “unpolitische” Straßenumfragen! Ich fürchte, wenn die MZ sich nicht abgrenzt und weiterhin versucht, Kapital aus der zweifelhaften Berühmtheit der Milliardärin zu schlagen, wird Ihre Zeitung immer weiter in den Strudel gezogen, den die Rechtspopulistin mit ihren unermüdlich hetzerischen Aussagen erzeugt.

  6. Sophia Bösl

    Erstens: Sie unterstellen mir hier Dinge, gehen nicht auf meine Argumente ein und rücken mich in eine rechte Ecke. Das ist anmaßend und unverschämt. Zweitens: Ich bin nicht mein Arbeitgeber, sondern lediglich eine Reporterin, die bei der MZ arbeitet und eine Meinungsumfrage gemacht hat. Ich hatte keinerlei Einfluss darauf, wie die Menschen sich vor unserer Kamera geäußert haben. Dass hier ein bestimmtes Bild gezeichnet wird, ist Ihre eigene Interpretation. Wenn Ihnen dieses Video oder die generelle Berichterstattung der Mittelbayerischen zuwider ist, steht es Ihnen frei, sich an geeigneter Stelle zu beschweren.
     
    Ich bin jedoch davon überzeugt, in diesem Video vollkommen neutral gehandelt zu haben und nicht wie Sie behaupten, manipulativ. Auch das ist eine unverschämte und unseriöse Unterstellung. Die Absichten, die wir mit dem Video verfolgt haben, erklärte ich bereits. Was andere Reporter über Frau T. schreiben, kann ich ebenfalls nicht beeinflussen. Indem Sie auf unser Video reagiert haben und ein eigenes gemacht haben, haben Sie zudem Frau T. indirekt gleichermaßen eine Plattform geboten – das sollte Ihnen bewusst sein. Ich werde nun nicht mehr antworten, da ich keinen Sinn darin sehe, mit Ihnen zu diskutieren.

  7. Bündnis Solidarische Stadt Regensburg

    Es wird immer schlimmer mit Ihnen. Sie antworten noch inhaltsleerer als Internettrolle. Aber das wirklich Beängstigende: Sie glauben offensichtlich wirklich, “vollkommen neutral” gehandelt zu haben. Und, jetzt kommt der Schocker, Sie finden Ihre eingebildete Neutralität sogar gut. Hallo? Es geht hier um eine Person, die gegen Geflüchtete hetzt, gegen Homosexuelle, Missbrauchsopfer angreift, kirchliche Missbraucher aber verteidigt, Sexualaufklärung diskreditiert, den menschengemachten Klimawandel leugnet, in antisemitischer Weise vom Hegemon und Soros schwätzt und Antidemokraten wie Orban und Trump verehrt. Und Sie sind stolz darauf, dabei “neutral” geblieben zu sein? Sie haben wirklich einen Preis verdient, für den schlechtesten Journalismus aller Zeiten. Den dürfen Sie übrigens gerne mit Frau Sperb oder Frau Stickel teilen.

  8. Hannes M.

    Ich bin bestimmt kein Fan der erzreaktionären Frau von T., aber was Sie hier schwer moralisierend in selbstgefälligem, oberlehrerhaftem Ton absondern, schießt weit übers Ziel hinaus!
    Ihr Videofilmchen ist zudem mindestens so belanglos wie das von Frau Bösl! Sie sollten sich vor moralischer Hybris und jeglichem Fanatismus hüten, auch Robespierre wollte ursprünglich die Welt zum Guten verändern – wo ist er gelandet??

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