An der Kundgebung heute wird von mehreren Geflüchteten die Essenssituation im „Zeißtower“ bestätigt. Letztes Mal hatten uns Geflüchtete berichtet, dass um 9 Uhr morgens das warme Essen geliefert wird. Die Menschen heute meinen sogar, dass es noch früher ist, also zwischen 8 und 9 Uhr. Und dass, falls eine Person mal länger schläft, nichts zu essen mehr da sei. Ob das im „Zeißtower“ schon immer so war oder ob es aktuell aufgrund der hohen Belegung im Ankerzentrum so ist, wissen wir nicht. Aber wir finden die Situation unhaltbar und fordern eine Lieferung mit warmem Essen zu üblichen Zeiten!
Wieder sind heute auch Menschen aus dem Iran da. Sie sind in großer Sorge, dass sie abgeschoben werden könnten, obwohl die Menschenrechtssituation im Iran dramatisch ist. Ein Mensch hatte in der Ukraine studiert und steht jetzt vor dem gleichen Problem wie viele andere, die keinen ukrainischen Pass haben: Deutschland will ihn nicht haben.
Erneut sehen wir, wie einige Menschen neu im Ankerzentrum ankommen. Währenddessen ist teils das Tor offen. Ein Kind kommt zuerst mit dem Fahrrad zurück, passiert die Kontrolle, fährt im Eingang herum und dann mal kurz zum Tor hinaus. Sofort wird es von der Security scharf zurückgepfiffen und zurechtgewiesen, dass es ohne erneute Kontrolle nicht rausdarf, keinen Meter. War der Moment, in dem das Kind hinausgefahren ist, schön anzusehen, weil das Kind seinen Bewegungsdrang einfach ausgelebt hat – so wie alle Kinder mit dem Fahrrad einfach herumfahren. Aber dann sofort wieder der Moment der totalen Kontrolle – keine Illusionen, Kind sein im Anker hat keine Sekunde etwas mit Kind sein draußen zu tun.
