Bericht vom 09.11.2022:
Freedom of movement is everybody’s right!

Infostand des Bündnis gegen Abschiebelager

Während unsere heutigen Kundgebung kommt wieder ein Bus mit Geflüchteten an. Der Großteil der Menschen bleibt in der Zeißstraße, mit einigen wenigen fährt der Bus wenig später wieder weg.

Eine Familie fragt uns beunruhigt wegen einer Schule für ihre Kinder. Sie sind seit einem Monat da und gehen bislang nicht zur Schule. Die Familie vermutet, dass es an fehlenden Unterlagen liegt. Ihnen wurde bislang nicht gesagt, dass Kinder nach 3 Monaten in die Schule gehen können bzw. müssen und dass das von keinerlei Papieren oder Aufenthaltstiteln abhängt. In Regensburg sind die Kinder bislang immer schon früher beschult worden. Aktuell ist das wahrscheinlich durch die schnellen Umverteilungen nicht möglich.

Außerdem bewerben wir heute auch wieder das Vernetzungstreffen des Bayerischen Flüchtlingsrates Make it in Germany – Leben in ANKER-Zentren und großen Lagern am 12.11. in Nürnberg. Es gibt vielfältige Workshopangebote: Welche Rechte habe ich im ANKER-Zentrum oder in einer Gemeinschaftsunterkunft? Was darf die Security? Wie kann ich mich als Frau gegen Gewalt im Lager wehren? Wie kann ich auf die Probleme im Lager aufmerksam machen?

Wir hoffen, dass auch aus Regensburg einige Geflüchtete nach Nürnberg fahren. Ein Workshop wird von Women in Exile angeboten, einer Initiative geflüchteter Frauen* aus Berlin/Brandenburg. Im Rahmen der Women breaking borders Bustour war die Initiative 2018 auch schon in Regensburg. Damals wurde u.a. ein Workshop im Lager angeboten und gemeinsam mit geflüchteten Frauen* aus Regensburger Lagern eine Demo gemacht.

Bei der Organisation der Fahrt nach Nürnberg zeigt sich wieder eines der Probleme der Ankerzentren und der diskriminierenden Asylpolitik in Deutschland – nämlich die Residenzpflicht. Der Kampf gegen diese unsägliche Einschränkung und für Bewegungsfreiheit ist seit Jahrzehnten eine der Hauptforderungen (geflüchteter) Aktivist*innen. U.a. mit Protestmärschen durch ganz Deutschland wurde gegen diese Schikane gekämpft. Mit den zuerst Transit-, dann Ankerzentren genannten Abschiebelagern wurde diese „Pflicht“ noch restriktiver eingeführt. Geflüchtete können sich sozusagen nur in der Stadt Regensburg frei bewegen.

Wir sagen Nein zur Residenzpflicht!

Freedom of movement is everybodies right!

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