Heute kommen viele Menschen zur Kundgebung. Ein Mensch berichtet von seiner Flucht über Russland, Belarus und Polen. An der Grenze zwischen Belarus und Polen war es im Winter sehr hart. Er hat selbst 2 Pushbacks erlitten. Es war für ihn nicht erkennbar, von wem sie durchgeführt wurden. Sie wurden sehr weit weg von der Grenze gebracht und mussten sich mühsam wieder dorthin durchkämpfen. Er berichtet aber auch von der Unterstützung von solidarischen Menschen.
Andere Menschen berichten über andere Fluchtwege und haben teils Dublinverfahren, teils können sie hier ihren Asylantrag stellen. Verschnaufpause haben weiterhin die Geflüchteten mit „Dublin“ Italien, da Italien die Rücknahme verweigert.
Ein Student aus der Ukraine berichtet uns von seiner Zurückstufung als entrechteter Asylantragsteller. Anfangs war er in einer anderen bayerischen Stadt und konnte sich dort frei bewegen und auch arbeiten. Doch nach 10 Monaten wurden ihm all seine Rechte genommen und sein Aufenthalt nicht verlängert, da er als „nicht echter Ukrainer“ eingestuft wurde. Seitdem ist er hier im Abschiebelager Regensburg und ist sich der Zwei-Klassenbehandlung von Geflüchteten sehr bewusst. Von der Wiederaufnahme seines Studiums ist er Meilen entfernt und muss stattdessen erst einmal darum kämpfen, nicht abgeschoben zu werden.
Auch Frauen aus dem anderen Teil des Ankerzentrums kommen heute vorbei. Dabei wird uns berichtet, dass einer Frau mit 2 Kindern seit 15 Tagen die Auszahlung des Bargeldes verwehrt würde, weil sie noch nicht die Eingangsröntgenuntersuchung hatte. Für uns ist das unverständlich. Wir wissen von den ärtzlichen Untersuchungen bei Ankunft, aber hatten noch nie davon gehört, dass die erste Auszahlung davon abhängt. Noch dazu, wo die Geflüchteten ja die Termine dafür nicht selbst bestimmen können. Im Falle der Betroffenen gab es auch kein Terminversäumnis ihrerseits.
