Thurn und Taxis Schlossfestspiele:
Herzliches Unwillkommen zu den AfD-Schlossfestspielen!

2019 wurde der erste Boykottaufruf an die bei den Thurn und Taxis Schlossfestepielen auftretenden Künstler*innen gestartet. Gleich mit schönem Erfolg, da sich die Popgruppe Revolverheld, welche von den rechtslastigen Modalitäten der Örtlichkeit nichts wusste, auf der Bühne öffentlich von der Milliardärin Gloria von Thurn und Taxis distanzierte: „Wir spielen hier auf dem Grund einer Frau, mit deren Werten wir überhaupt nicht übereinstimmen“. Die Gage spendete Revolverheld an die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea-Eye. Auch der Hauptsponsor BMW sprang in der Folge ab: „BMW stehe für Toleranz, Antidiskriminierung, Chancengleichheit, Freiheit, Interkulturalität und Diversität. »Diesen – für uns unverhandelbaren – Grundwerten stehen dokumentierte Äußerungen von Gloria Fürstin von Thurn und Taxis entgegen«” (Spiegel). Wer jetzt noch bei den Schlossfestspielen auftritt oder diese unterstützt, tut dies mit voller Absicht und ohne demokratisches Gewissen. Ein Boykottaufruf erübrigt sich also. Dafür gibt es umso mehr Grund, den Auftretenden, Sponsoren und Medienpartnern zu verklickern, was die Zivilgesellschaft von ihnen hält, nämlich nichts. Zu diesem Behufe wurde unten stehender Unwillkommensgruß an alle Beteiligten verschickt.

Reichelt, Gloria von Thurn und Taxis und Trump bei der Vereidigung

Screenshot: „Achtung Reichelt!“ vom 26.01.2025

Wer wird es diesmal sein?

Wer wird es diesmal sein? Wieder Maximilian Krah, der Rechtsaußen der rechtsextremistischen (Verfassungsschutz) Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), den I.D. (Ihre Durchlaucht) Gloria von Thurn und Taxis 2024 persönlich zu den Schlossfestspielen einlud?1 Dies tat sie vermutlich, um dem AfD-Radikalinski den Rücken zu stärken, als er wegen seiner völkischen Ausfälle verstärkt in der Kritik stand.

Naheliegend wäre daher auch Matthias Helferich, der AfD-Bundestagsabgeordnete, der ein ähnliches Problem hat und sogar der rechtsextremistischen (Verfassungsschutz) AfD zu rechtsextremistisch ist? Und das nur, weil er für AfD-Rechtsextremisten (Verfassungsschutz) so normale Dinge gesagt hat, wie Migranten seien „Viecher“?2

Oder wird es wieder Victor Orbán sein, den die Rechtsaußen-Millardärin Gloria von Thurn und Taxis 2012 einlud,3 offensichtlich aus Dankbarkeit für seine Verdienste in Sachen Abschaffung der Demokratie in Ungarn? Oder die italienische Menschenrechtsfeindin Giorgia Meloni, die I.D. über den grünen Klee lobt: „Die Frau ist einfach eine Sensation!“ (I.D. bei Achtung Reichelt!, 28.10.2022). Oder Herbert Kickl, der österreichische Möchtegern-Orbán? Ihr Herzensgast wäre sicher der Demokratiekiller Donald Trump: „Ich habe gebetet, dass Trump gewinnt.“ (I.D. bei Achtung Reichelt!, 26.01.2025). Aber der wird glücklicherweise zu einem so drittklassigen Event, wie es die Schlossfestspiele sind, sicher nicht kommen.

Sehr wahrscheinlich wird sich aber irgendein anderer Repräsentant der usaischen Demokratieabschaffungsbewegung zeigen, vielleicht wieder, wie schon 2023, der „Skandalrichter“ (Spiegel) Samuel Alito, der seine Sympathien für der Erstürmung des Kapitols durch das Aufhängen einer umgedrehten Flagge zum Ausdruck brachte. Hinterher soll es seine Frau gewesen sein …4

Ach ja, und irgendwelche erzkatholischen Antigleichberechtigungsgeistliche und Missbrauchsvertuscher dürfen natürlich auch nicht fehlen, z.B. I.D.s Lieblingskardinal und Verschwörungstheoretiker Kardinal Gerhard Müller, den sie zusammen mit Trump zu den „einzigen beiden Menschen auf der Welt, die uns heute Klarheit geben“5 zählt.

Es scheint, I.D. können ihre persönlich eingeladenen Gäste gar nicht Rechts genug sein.

Wer jedoch sicher nicht eingeladen sein wird, sind irgendwelche Individuen, die auf Menschenrechte oder Demokratie oder Klimaschutz und so Krams machen. Das hat I.D. offenbar nicht so gerne.

Die Thurn und Taxis Schlossfestspiele sind also ein Stelldichein aller, die die rechtsextremistische (Verfassungsschutz) AfD unglaublich lieb haben oder ihr gar angehören. Das wissen alle. Darum gehen auch alle, die noch über demokratischen Mindestanstand verfügen, dort nicht (!) hin.

Initiativen in Regensburg riefen die letzten Jahre regelmäßig zum Boykott auf und informierten die Beteiligten über den Charakter der Veranstaltung, da nicht wahrscheinlich war, dass sie der Demokratie-egal-Hauptsache-Kohle-Veranstalter Odeon Concerte ausreichend über die Hintergründe aufgeklärt hatte.

Inzwischen dürfte es sich aber bei allen herumgesprochen haben, dass es sich quasi um AfD-Schlossfestspiele handelt. Jedes Kommen ist eine bewusste Entscheidung, diesen unappetitlichen Klamauk zu unterstützen. Darum:

Herzliches Unwillkommen allen Künstler*innen!

Herzliches Unwillkommen allen Künstler*innen, die ihr euch wahlweise gerne als Hofclowns der Rechtspopulist*innen benutzen lasst oder selbst so drauf seid. Die demokratischen Regensburger*innen verachten euch von Herzen! Es wird euch auch nichts nützen, irgendwo verschämt eine Regenbogenfahne aufzuhängen. Dieser Trick funktioniert nicht mehr.

Herzliches Unwillkommen allen Gästen!

Herzliches Unwillkommen allen Gästen! Uns tröstet immerhin, dass ihr sauviel Geld ausgeben müsst für eine höchst drittklassige Schlager und operale Gassenhauerparade. Aber aus Kommentaren zu den diversen Boykottaufrufen der letzten Jahre wissen wir, dass euch Kunst sowieso schnurz ist. Hauptsache ihr könnt es den linksversifften Demokratietrotteln mal so richtig zeigen!

Herzliches Unwillkommen allen Sponsoren!

Herzliches Unwillkommen allen Sponsoren! Uns tut ihr ja schon fast leid, denn eure Reihen haben sich inzwischen schon sehr gelichtet. BMW will nix mit euch zu tun haben. Ebenso nicht Mercedes, auch wenn ein Autohaus namens „Stern“ von der örtlichen Hofberichterstattung versuchsweise zum „Mercedes-Stern“ hochgeschrieben wurde. Klappte leider nicht. Der Konzern verbat sich jeden Missbrauch seiner Marke für die Thurn und Taxis Schlossfestspiele.6 Also, ihr letzten Unverbesserlichen: Kein*e demokratisch gesinnte Bürger*in mag euch!

Herzliches Unwillkommen allen Medienpartnern und sonstige Ich-bin-mir-für-gar-nichts-zu-Schade-Klitschen!

Wir wissen zwar, dass ihr Opfer seid, Opfer von Kreisen, die zuviel Geld und Einfluss haben, um als redundantes Provinzmedium gegen sie anstänkern zu können.

Und natürlich wollt ihr auch von dem struntzdummen Schickimickigedöns profitieren, von Exklusivinterviews, B-Promi-Klatschgeschichten und Blödiansmalltalk à la: „Wir sind durchgekommen ohne Klimakleber und andere Irre.“ So die rechtsgewendete Kabarettistin Lisa Fitz auf die Frage des Medienpartners TVA, wie die Anreise war.

Und natürlich will der Festspielcaterer Goliath-Hotel auch seinen Schnitt mit dem stinkreichen Geldadel machen und seine überteuerten Buden vermieten.

Aber das ist alles kein Grund, Demokratiefeinde zu hätscheln. Außerdem tun es offensichtlich einige auch aus Überzeugung, wie der Journalist der örtlichen Monopolpresse, gegen den Recht auf Stadt wegen widerlicher und wahrheitswidriger Aussagen gegen Geflüchtete kürzlich Strafanzeige einreichte.

Darum alle Schlossfestpielgewinnler herhören: Demokratische Regensburger*innen wollen nie wieder was mit euch zu tun haben!

Recht auf Stadt Regensburg


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