Wir dokumentieren im Folgenden unsere Rede anlässlich der Demo „Kein Platz für Thurn und Taxis!“. Übrigens: Auch die Lebensgefährtin des Inhabers Reinhard Söll von Odeon Concerte, des Veranstalters der alljährlichen Schlossfestspiele, Frau Svetlana Panfilow, war anwesend. Sie fotografierte und filmte fleißig, wollte aber selber nicht fotografiert werden. Sie sprach den Redner an, verteidigte die adelige Schlosseigentümerin und bestritt den Leerstand. Wir forderten sie nachdrücklich auf, sich für ein Ende der Schirmherrschaft von Frau Gloria von Thurn und Taxis über die Schlossfestspiele einzusetzen. Nur so könne der Ruf des Unternehmens Odeon Concerte wieder hergestellt werden.
Hallo,
ich bin der Kurt von der Initiative Recht auf Stadt. Recht auf Stadt bedeutet vieles: Recht auf Kultur, Recht auf Zusammenkommen, Recht auf Bildung. Vor allem aber bedeutet Recht auf Stadt: Ein Recht auf Wohnen. Dieses Recht auf Wohnen ist in Regensburg nicht mehr gewährleistet und zwar für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Für alte Menschen zum Beispiel.
Alte Menschen finden in Regensburg kaum noch einen Platz in einem Pflegeheim. Zuletzt schloss das Kursana mit 100 Plätzen beim Bahnhof. Offenbar war der Eigentümerin Swiss Life, eine Schweizer Aktiengesellschaft, die Rendite zu gering. Zuvor hatte Thurn und Taxis ein Heim geschlossen, hier am Emmeramsplatz, und die alten Menschen quasi von heute auf morgen auf die Straße gesetzt. Auch hier war es die Rendite. Jetzt werden dort „exklusive Gewebeflächen“ vermarktet, so die Thurn und Taxis Immobilienverwaltung. Und noch etwas davor hat die Regensburger Stadtverwaltung selbst, der damalige Bürgermeister Wolbergs und seine „Sozial“bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer, das kommunale Altenheim Michlstift geschlossen. Angeblich, weil es zuviele Altenheimplätze in Regensburg gibt. Das war damals schon eine Lüge.
Aber auch das Wohnrecht für junge Menschen ist in Regensburg nicht mehr gewährleistet. Für Studierende zum Beispiel. Für Studierende, die nicht reich sind. 2020 sprengte die Stadtverwaltung das Lutherheim in die Luft. Auf einen Schlag 220 günstige Studi-Zimmer für 130 bis 185 € – inklusive aller Nebenkosten! – weniger. Toll!
Auch für Durchschnittsverdienende gibt es keinen Wohnraum mehr in Regensburg. Das muss mensch sich mal vorstellen: Alle Durchschnittsverdienenden und sogar ein Teil der Gutverdienenden haben Anspruch auf eine geförderte Wohnung, fast 60 Prozent der Bevölkerung. Aber wie wir alle wissen, werden geförderte Wohnungen immer weniger, statt mehr.
Und jetzt kommt das Perverse: Obwohl Wohnraum, vor allem bezahlbarer Wohnraum an allen Ecken und Enden fehlt, stehen gleichzeitig in Regensburg ganze Wohnblöcke leer. Das erwähnte Kursana mit 100 Betten steht leer, gleich daneben das Hotel Star Inn steht seit 4 Jahren leer, mit 150 Zimmern! Die Katholische Kirche lässt in der Wittelsbacherstraße einen ganzen Wohnblock seit Jahren leer stehen.
Aber was ist der größte Leerstand? Mitten in der Stadt in allerbester Lage? Das Schloss St. Emmeram mit geschätzt 500 Zimmern. Leer! Selbst wenn die rechtslastige Milliardärin Gloria von Thurn und Taxis hier wohnen würde, stünden 99 Prozent leer. Aber sie wohnt nicht mal hier. Sie benutzt die Örtlichkeit nur um Geld zu scheffeln, Schlossfestspiele, Weihnachtsmarkt, oder Rechtsextremisten wie Hans-Georg Maaßen oder den Remigrations-Organisator Gernot Mörig zu bewirten.
„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Tut es das nicht, gibt es nur eines: Enteignung! Danke!