Bericht 30.09.2020:
Transfer

infostandsommer2017Zuerst die schlechteste Nachricht: Ein Mensch, der im Februar nach Frankreich abgeschoben wurde, dort auf der Straße ausgesetzt wurde und deshalb nach Deutschland zurückkam, war deshalb während der Coronazeit 4 Monate in Haft. Im Anschluss kam er ins Abschiebelager zurück und jetzt wurde er erneut nach Frankreich abgeschoben.

Zur Info: Die Neuinfektionen in Frankreich liegen kontinuierlich über 10000/Tag – es besteht Reisewarnung. Das gilt jedoch nicht für Geflüchtete, deren Abschiebung durchgeführt werden soll.

Insgesamt bekommen viele Geflüchtete Transfer in Gemeinschaftsunterkünfte unterschiedlich weit von Regensburg entfernt. Jede Woche gibt es eine Liste mit den Namen. Sie bekommen jedoch vorab nicht mitgeteilt, wohin sie „verlegt“ werden.

Es wird uns berichtet, dass momentan Geflüchtete aus Syrien nach Regensburg kommen und jetzt auch in der Zeißstraße untergebracht werden.

Eine Geflüchtete zeigt uns ihr Attest, dass sie Risikopatientin ist. Sie hat jedoch seitdem (4 Wochen) weder im Ankerzentrum einen besonderen Schutz zugeteilt bekommen noch wurde ihr ein Zimmer im sogenannten Zeißtower angeboten. Während des Coronaausbruchs im Ankerzentrum hatte die Regierung erklärt, dass sie allen Risikopatient_innen eine Verlegung in ein Einzelzimmer im Zeißtower anbieten würde.

Außerdem wird uns wieder von den Schwierigkeiten, einen Beratungstermin zu bekommen, berichtet. Wegen Corona müssen sich alle Geflüchteten vorab im Büro der Regierung für einen Termin eintragen lassen. Die Termine sind aber meist schon besetzt. Das Wegfallen von Beratungsstellen macht sich somit täglich für die Geflüchteten bemerkbar. Das größte Problem ist, dass sie mit einem neuen Amtsschreiben nicht schnell mal zur Beratung gehen können. Dadurch erhöht sich einerseits die Unsicherheit und andererseits verstreichen wichtige Fristen.

 

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