Redebeiträge vom 22. November 2019:
Gedenkmarsch für die Gefallenen in Rojava

Gedenkmarsch 1Am 22.11.2019 fand in Regensburg ein Gedenkmarsch für die Gefallenen des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der Türkei auf Rojava statt. Der Schweigemarsch durch die Stadt wurde von bewegenden Berichten gefallener Frauen und Kinder aus Rojava begleitet. Diese Berichte gaben eindrücklich die Vielfalt des gesellschaftlichen Lebens und politischen Kampfes wieder – alle Facetten des fortschrittlichen emanzipatorischen Gesellschaftsmodells wurden deutlich. Ebenso waren sie eine Anklage an die internationale Gemeinschaft für ihr Versagen! Das Orgateam hat sich bei ANA, SRA, Solidarische Stadt Regensburg, IKS und all den anderen solidarischen Menschen für ihre Unterstützung und Teilnahme bedankt.

Wir als IKS sehen weiterhin unsere Aufgabe darin, überall auf der Welt alle fortschrittlichen emanzipatorischen Gesellschaftsmodelle zu unterstützen und gegen Faschismus und Imperialismus zu kämpfen.

Im Folgenden möchten wir einige Texte im Gedenken an die Gefallenen veröffentlichen:

  • Ich bin Fatma, ich bin Vorsitzende im Frauenrat von Derik. In Derik gab es keinen Krieg bisher, aber wir haben 2013 alle Menschen aus Til Kocer aufgenommen, die arabischen Şammar, als der Islamische Staat und die al Nusra Front ihre Stadt eingenommen haben. 2014 haben wir 200.000 Eziden aufgenommen, weil Shengal vom islamischen Staat angegriffen wurde. Mehr als 3000 Menschen wurden ermordet, tausende Frauen verschleppt und wie Sklaven verkauft.
    Da hat sich meine Tochter Sozdar den YPJ, den Frauenbefreiungskräften, angeschlossen. Sie hat an vielen Orten gegen den IS gekämpft und war Kommandantin einer gemischten Einheit. Aber im letzten Jahr ist sie in Raqqa gefallen, im Kampf gegen den Islamischen Staat. Die internationale Koalition hat uns mit Luftschlägen unterstützt. Aber am Boden haben nur die YPJ und die YPG gekämpft. 11.000 unserer jungen Menschen haben ihr Leben im Kampf gegen den IS verloren, eine davon ist meine Sozdar, ich weine jede Nacht um sie. Ich habe mich getröstet, habe gedacht, sie hat ihr Leben gegeben, aber dafür leben wir jetzt in einem freien Land.
    Aber die Internationale Koalition hat uns schmählich im Stich gelassen. Die IS Jihadisten sind nun wieder im Land, in türkischen Uniformen. Wieder plündern sie, ermorden Menschen, verschleppen Frauen. Europa lässt uns im Stich, die USA lassen uns im Stich. Wir haben doch für euch alle gekämpft gegen den IS.
    Schon haben sie Serêkaniye und Gire Spi überrollt.
    Warum habt ihr uns verraten?
  • Mein Geburtsname ist Azize Celal, ich bin Mitglied der Frauenverteidigungskräfte, der YPJ. Am Abend des 21. Oktober war ich mit meinen Genossinnen im Dorf Çelbê bei Kobanî, um es gegen den türkischen Staat und seine Banden zu verteidigen. Eigentlich galt ja ein Waffenstillstand, aber daran haben sich diese Verbrecher nicht gehalten. Sie griffen uns trotz des Waffenstillstandsabkommens mit schweren Waffen an. Wir haben erbitterten Widerstand geleistet. Aber wir wurden umzingelt und ich fiel in ihre Hände. Was sie mit meinem Körper taten, will ich hier nicht beschreiben. Die Faylaq al Majid, Söldner der türkischen Armee, haben meinen Körper zur Schau gestellt und misshandelt. Etliche Male haben sie Allah u Akbar gerufen, „Gott ist groß“. Einen solchen Gott, der diese Verbrechen gutheißt, gibt es nicht. Diese Bandenmitglieder wollen mit ihrer unglaublichen Brutalität die Hölle auf Erden errichten. Sie haben mich uns Kämpferinnen als Schweine und Huren beschimpft. Sie haben das schon so oft getan. Mit Barin Kobanî, mit Ekin Wan, mit Andrea Wolf und vielen anderen. Sie kennen in ihrer Brutalität keine Grenzen und nichts ist ihnen heilig, nicht einmal der Körper einer Frau.
  • Mein Name ist Hevrîn Khalaf ich wurde 1984 in Dêrik geboren. Meine Familie war gesellschaftlich und politisch engagiert. Vier meiner Brüder und meine Schwester Zozan haben sich dem Befreiungskampf angeschlossen und haben ihr Leben verloren für unsere Freiheit. Das war sehr schwer für mich. Meine Mutter Sûad war seit 30 Jahren in der kurdischen Frauenbewegung. Was sie dort lernte, hatte auch einen großen Einfluss auf meine Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung. Nach der Schule habe ich Agrarwissenschaften studiert. Als wir 2012 das Assad Regime aus Derik vertreiben konnten, übernahm ich leitende Funktionen im Wirtschaftsrat von Qamişlo. Ich wurde Ko-Vorsitzende im Energiekomitee. Vor allem war es mit wichtig, dass Frauen ökonomisch unabhängig wurden.
    Als 2017 und 2018 Raqqa, Tabqa und Deir ez Zor befreit wurden, haben wir die Zukunftspartei Syriens gegründet, um uns für die Belange aller Bevölkerungsgruppen in Syrien einzusetzen. Meine Hoffnung war, dass wir die Probleme Syriens über Dialoge lösen können. Auch während des Angriffskrieges der Türkei habe ich weiter versucht, politische Lösungen zu finden.
    Aber auf dem Weg in meinem Auto wurden wir von den von der Türkei unterstützten Jihadisten angehalten. Sie haben mich und meine Begleiter brutal gefoltert und dann ermordet. Das war ein gezielter Anschlag. Sie haben sich sogar unter Allah u Akbar Rufen gefilmt und den feigen Mord an mir ins Internet gestellt.
    Meine Ermordung wurde in den türkischen Medien als eine erfolgreiche Neutralisierung einer Terroristin gefeiert. Ich habe jedoch nie eine Waffe getragen und wollte immer einen politischen Weg.
    Ich bin so schockiert, dass selbst meine öffentliche Ermordung nicht zu einem Aufschrei in Europa geführt hat.
    Europa redet von Besorgnis, aber sie tun nichts!!!
  • Ich bin Şerinaz, ich habe in Serêkaniye eine Filmschule aufgebaut, nachdem wir die Stadt 2014 von al Qaida , der Al Nusra Front, befreit hatten. Die Türkei hatte die al Qaida 2013 mit Waffen und Munition versorgt, sie agierten unter dem Namen FSA. Es gab viele Anschläge, viele Menschen sind hier gestorben. Nonnen wurden vergewaltigt und verschleppt, Menschen auf offener Straße hingerichtet. Der Islamische Staat hat sich hier breitgemacht. Aber unsere Kämpferinnen haben die Stadt 2014 befreit.
    In unserer Stadt gibt es AraberInnen, KurdInnen, Christinnen, Ezidinnen. Alle gemeinsam haben wir einen Frauenrat und einen Volksrat aufgebaut in dem alle Bevölkerungsgruppen vertreten sind. Wir haben unsere Stadt mühsam wieder aufgebaut. Es gab viele Fraueneinrichtungen, eine Frauenbäckerei, wir haben ein schönes Leben entwickelt.
    Vor 10 Tagen hat die türkische Armee begonnen mit Kampfjets unsere schöne Stadt zu bombardieren. Sie haben Phosphorbomben eingesetzt, Jihadisten plündern Geschäfte. Ein Konvoi von internationalen Journalisten und Ärzten hat versucht in die Stadt zu kommen, um uns zu helfen. Auch dieser Konvoi wurde bombardiert. 11 Menschen sind gestorben, darunter drei meiner Freunde. Seither haben die meisten ausländischen Journalisten Rojava verlassen, weil es für sie zu gefährlich sei. Was ist mit uns? Auch wir sind geflohen, wir mussten die Stadt verlassen. Die Stadt ist jetzt leer, dort wüten und plündern die Jihadisten der Ahrar al Sham. 300.000 Menschen, die noch nicht einmal vor dem IS geflohen sind, sind jetzt geflohen.
  • Ich heiße Dilovan Gever und komme aus Nordkurdistan, aus Gever, aber die Türkei nennt diese Stadt Yüksekova. Sie vernichtet alles, was kurdisch klingt. Ich bin 2014 nach Rojava gekommen, als der als der IS 2014 Kobanê angegriffen hat.
    Bis zur Befreiung von Kobanê war ich in der Stadt. Lange habe ich an einem furchtbaren Ort gearbeitet, der Leichenhalle in Kobane. Ich habe tausende zerfetzte junge Menschen gesehen, die für die Freiheit sterben mussten. Meine Wut und mein Hass auf den IS und die türkischen Besatzer wurden mit jeder Grausamkeit größer, insbesondere nach der Besetzung von Afrin.
    Seit drei Jahren habe ich jedoch Pressearbeit gemacht. Ich habe aus Deir ez Zor berichtet, wo die Selbstverteidigungskräfte von Rojava gegen den IS, den sogenannten Islamischen Staat kämpften. Ich war bei vielen Gefechten ganz vorn an den Seiten der Freundinnen, manchmal mit der Waffe in der Hand, manchmal mit der Kamera.
    Fünf intensive Jahre habe ich voller Überzeugung und Entschlossenheit in dieser Revolution der Menschlichkeit verbracht. Ich habe immer an den Kampf der Menschen in Nord- und Ostsyrien geglaubt und dafür gelebt, ein Teil davon zu sein.
    Am 13. Oktober wurde mein Körper durch einen türkischen Luftangriff auf Gire Spi zerfetzt.
    Dort war ich seit dem ersten Tag des Angriffs durch die türkische Armee für die Presse der Frauenverteidigungseinheiten. Gire Spi, das ist die Stadt, die wir 2015 unter so großen Opfern vom Islamischen Staat befreit haben. Gire Spi war die Stadt, durch die die Türkei während des Krieges die IS Kämpfer einschleuste, über die sie Waffen an den IS lieferte.
    Und nun ist sie wieder in der Hand des IS, denn die türkische Regierung und der IS sind eins.
  • Ich bin Zin Kobani, diesen Namen haben mir meine Mitkämpfer*innen gegeben. Zuhause hieß ich Suad Cimo. Am 13. Oktober habe ich mein Leben in einem Gefecht mit den Jihadisten, die Erdogan schickt und finanziert verloren, in dem kleinen Ort Siluk bei Gire Spi.
    Ich war eine der allerersten Frauen, die sich in Kobani dem Befreiungskampf angeschlossen hat, 2011. Das war nicht einfach, ich komme aus einer sehr feudalen Gesellschaft. Das Frauen das Haus verlassen und sich für ihre Freiheit einsetzten, war etwas Unerhörtes. Aber ich habe einen so starken Wunsch nach Freiheit verspürt, dass mich niemand aufhalten konnte, auch wenn meine Mutter weinte. Ab 2013 habe ich als Kämpferin gegen den IS und andere islamistische Gruppen teilgenommen. Ich habe im Lauf der Jahre Hunderte Kämpferinnen ausgebildet. Ich war dabei, als wir im Dezember letzten Jahres den IS in Al Baghouz besiegt haben.
    Ich war eine der führenden Kommandantinnen in 2013 in Serêkaniye, das jetzt wieder von diesen Islamisten eingenommen wurde. Ich habe an so vielen Fronten gekämpft, auch 2014 und 2015 in Kobani, meiner Heimatstadt. Das war der schwerste Kampf. Im Kampf um Kobani wurde ich am Arm verletzt. Am Schluss waren wir von allen Seiten eingekreist und waren nur noch wenige überlebende Kämpferinnen, aber dann kam uns auf den Druck der weltweiten Öffentlichkeit die Internationale Koalition zur Hilfe. Kobani konnte befreit werden.
    Jetzt kommt uns niemand zur Hilfe, denn der Aggressor, auch wenn er sich nicht vom IS unterscheidet, ist ein NATO Staat, ein strategischer Verbündeter und Handelspartner der Türkei. Deutschland nennt sich eine Demokratie, aber es schützt aus eigennützigen Interessen einen Faschisten, Kriegsverbrecher und Massenmörder.
  • Gedenkmarsch2Mein Name ist Muhammad Hamid, ich bin dreizehn Jahre alt und komme aus der Stadt Kobani. Kobani wurde 2015 fast vom islamischen Staat eingenommen, aber dann kam die internationale Koalition und hat uns unterstützt. So konnte es 2015 befreit werden.
    Während dieses Angriffs, der vor 10 Tagen begann, jedoch war ich in Serêkaniye. Acht Tage lang haben unsere Kämpferinnen und Kämpfer die Stadt gegen die islamistischen Banden gehalten, die auf Seiten der türkischen Armee kämpfen.
    Trotz Bombardements der türkischen Luftwaffe, trotz der Panzer aus Deutschland. Sie haben es nicht geschafft in unsere Stadt zu kommen. Aber dann am neunten Tag hat die türkische Armee unsere Stadt mit weißen Phosphorbomben angegriffen, unser ganzes Haus hat gebrannt, mein ganzer Körper ist verbrannt, es sind so große Schmerzen. Ich habe so große Angst dass diese Schmerzen nicht aufhören.
    Diese Bomben sind doch Chemiewaffen, international geächtet, warum schweigt die Welt zu diesem Verbrechen?
  • Ich bin Sarah, ich bin acht Jahre alt. Unser Haus am Rande von Qamishlo wurde von der türkischen Armee beschossen. Qamishlo ist die größte Stadt in Rojava im Norden von Syrien. Hier wohnen eine halbe Million Menschen.
    Eine Bombe der türkischen Armee fiel etwa acht Meter vor mir und meinen drei Geschwistern. Eines meiner Beine wurde abgerissen, auch das andere ist verletzt.
    Mein Bruder Mohammed ist tot. Die Granatsplitter der Bombe trafen sein Herz, seine Kehle und sein Gesicht. Er starb fast sofort. Seitdem ich vor fünf Tagen getroffen wurde, kann ich nicht mehr sprechen.
    Das alles ist am Donnerstag passiert. Meine Familie hatte gerade beschlossen die Stadt zu verlassen. Meine Mama Nariman weint die ganze Zeit, sie gibt sich selbst die Schuld für den Tod von Mohammed und meine Verletzung.
    „Wir hätten fliehen sollen, als Erdogans Armee gekommen ist“, sagt sie.
    Bevor der Krieg begonnen hat, war ich die beste in der Klasse. Ich habe gerne Fußball gespielt. Jetzt kann ich nie mehr Fußball spielen und mein Bruder ist tot.
    Warum bombardiert uns die Türkei? Wir haben nichts getan, wir wollen nur in Frieden hier in Rojava leben.

Rede ANA 22.11.2019 Gedenkmarsch für die Gefallenen in Rojava

Als anarchistische Gruppe möchten wir uns zuerst dem Gedenken an alle Gefallenen in Rojava anschließen. All diese Menschen haben für ein Welt ohne Ausbeutung und Krieg, für eine Welt, in der die Menschen frei und gleichberechtigt leben können, gekämpft und gelebt.

Und sie haben uns dadurch gezeigt, dass eine bessere Welt möglich ist. Wir sind ihnen unendlich dankbar und möchten dazu beitragen, dass sie nicht vergessen werden.

Zu der Zeit als in Nordkurdistan Kommunen und Städte begonnen haben, sich selbst zu verwalten und ihren emanzipatorischen Gesellschaftsentwurf aktiv umzusetzen, wurde dies von der linken Bewegung in Deutschland und auf der ganzen Welt kaum wahrgenommen. Auch heute noch muss eigenkritisch gefragt werden, warum es dort bei dem Krieg der Türkei im Inneren kaum linke solidarische Unterstützung gibt. Im Gegensatz dazu wurde der Aufbau der Demokratischen Föderation Nordsyrien, die sich auf all diese Erfahrungen und Kämpfe in der Türkei gestützt hat, weltweit wahrgenommen. Seitdem sind auch Anarchist_innen aus aller Welt nach Rojava gekommen, haben sich teils dem bewaffneten Verteidigungskampf oder zivilen Strukturen angeschlossen oder dazu beigetragen, die Internationalistische Kommune aufzubauen. Im Vordergrund steht, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Dabei gibt es vieles, was Anarchist_innen an Rojava schätzen: Allem voran die Abkehr von Staat und Nation, wobei klar ist, dass sich Rojava in einem Staat befindet, dessen Einfluss aber auf ein Minimum reduziert werden soll. Der Gesellschaftsvertrag, der alle dort lebenden Menschen gleichberechtigt einschließt. Die Selbstverwaltung, die auf direkte Demokratie aufbaut und sich von Nachbarschaftsräten über Kommunen hin zu Städten, Kantonen und Regionen aufbaut. Die Geschlechterbefreiung, die dazu geführt hat, dass Frauen in allen Räten und bei allen Themen gleichberechtigt beteiligt sind und bei Frauenthemen nur selbst entscheiden. Das Prinzip der Ko-Vorsitzenden. Die Wirtschafts- und Landwirtschaftskooperativen. Die Bildung, die ebenso die Selbstermächtigung und das Ziel einer Gesellschaft ohne Hierarchien in den Vordergrund stellt. Dazu wurden zum Beispiel Noten auf schriftliche Prüfungen abgeschafft und Akademien haben begonnen sich selbst zu organisieren. Und besonders wichtig: Das Recht auf Muttersprache … Das alles ist von unschätzbarem Wert und niemand kann den Menschen vor Ort und uns weltweit diese positiven Erfahrungen nehmen.

Immer wieder vor Ort ist auch der anarchistische Notfallmediziner Michael Wilk aus Wiesbaden. Er berichtet davon, wie die „Operation Friedensquelle“ Vertreibung, Mord und Totschlag, Leichen und Schwerstverletzte gebracht hat. Und wie die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Menschenrechte dauerhaft entsorgt werden sollen, ebenso wie die Freiheit des Wortes. Er hat erlebt, dass von Anfang an der sogenannten Waffenruhe Sterbende, Schwerstverletzte und Misshandelte in die Notaufnahme gebracht wurden. Wir wissen, dass Angriffe gezielt auf Zivilist_innen und medizinische Hilfsstrukturen durchgeführt werden. Und er kann bestätigen, dass die Verletzungen, die er behandelt, auf weißen Phosphor hinweisen.

Trotz dem Wissen um diese Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverletzungen wird die faschistische Türkei weltweit weiterhin als gleichberechtigter Verhandlungspartner behandelt. Das ist für uns als Anarchist_innen keine Überraschung, weil es innerhalb des Kapitalismus niemals uneigennützige Unterstützung oder eine konsequente Ächtung von Kriegsverbrechen geben wird. Es wird sich immer um Einfluss und Macht, um Rohstoffe und Geld drehen. Wir als Anarchist_innen glauben weder an die EU noch an einzelne Großmächte wie die USA oder Russland. Im Gegenteil, wir lehnen sie entschieden ab! Genauso lehnen wir die NATO ab. Sie schweigt zu einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ihres Mitgliedes Türkei, obwohl dieser Krieg zusätzlich ihrer eigenen Satzung widerspricht. Aber die Forderung darf nicht verkürzt „Ausschluss der Türkei aus der NATO“heißen, sondern muss „Auflösung der gesamten NATO“ sein.

Auch die UN wird niemals frei von kapitalistischen Interessen ihrer Mitgliedsstaaten handeln können und wollen. Deshalb müssen wir uns heute und jeden Tag, hier und überall zusammen schließen und entschlossen für eine Gesellschaft ohne Macht und Hierarchien, ohne Krieg und Ausbeutung kämpfen. Jeder Mensch ist gefragt, der sich nicht dem reaktionären Terror des IS, Erdogan oder der hiesigen AfD beugen will.

Die Menschen in Rojava brauchen weiterhin unsere Unterstützung sowie wie wir ihre Unterstützung hier brauchen! Nur gemeinsam und zusammen können wir uns vor geistigen Brandstiftern und stumpfen Schlägern der kapitalistischen Klasse schützen. Unsere Stärke wird aus der Solidarität kommen und so gewaltig sein, dass wir auf den Trümmern der verbrannten Erde ihre Nationen anstatt tote Menschen begraben werden! Denn Solidarität ist unsere Waffe!

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