In den letzten Wochen sind einige Geflüchtete in GUs in und um Regensburg verlegt worden und neue Geflüchtete kommen. Die neuen Geflüchteten werden für die Dauer ihrer Quarantänezeit in der Halle in der Zeißstraße untergebracht und anschließend auf die Räume in Zeiß- und Bajuwarenstraße verteilt.
In der Bajuwarenstraße gilt das Gleiche wie in der Zeißstraße: Nach wie vor werden die Empfehlungen für die Unterbringung missachtet, so dass die Menschen weiterhin einem erhöhten Risiko von Coronainfektionen ausgesetzt sind. Sehr wenige haben ein Einzelzimmer, wenige kleine Doppelzimmer, die anderen alleinstehenden Geflüchteten sind in Drei- oder Vierbettzimmern untergebracht.
Neben der Sorge um die Gesundheit und die Angst vor Abschiebungen gibt es in der Bajuwarenstraße oft Probleme mit der Security. Heute wird uns berichtet, dass ein Geflüchteter von der Security tätlich angegriffen und am Hals verletzt wurde, so dass er geblutet hat. Trotz dieser Verletzung gab es im Ankerzentrum keinerlei Unterstützung für ihn. Zuerst wollte er den Angriff bei der Polizei anzeigen, dann aber meinte er aufgrund seiner täglichen Erfahrungen, dass ihm die Polizei weder glauben noch ihm helfen werde. Der Betroffene kam auch selbst zu uns und hat uns die Wunde am Hals und eine Videoaufnahme eines Freundes gezeigt. Vor dem Angriff gab es im Hof eine aufgeregte Situation. Sie ergab sich laut Bericht, weil der Betroffene zuvor von einer Frau, die wohl psychische Probleme hat, angegangen und gekratzt wurde. Deshalb hat er der Security gesagt, dass die Frau ins Krankenhaus müsse. Die Security meinte, dass das nicht ihre Aufgabe sei und er sich selbst wehren solle, er sei ja schließlich ein Mann. Ab da wird die Situation turbulent, es gibt aber keinen Angriff des Geflüchteten auf die Security. Stattdessen wird der Betroffene von der Security tätlich angegangen. Die Umstehenden berichten uns einhellig, dass es dafür keinerlei Grund gegeben habe.
